Hannover. Die landesweite Arbeitstagung des Afrikanisches Dachverbandes Nord (ADV) im Haus der Jugend war ein großer Erfolg. „Brücken bauen“ war das Motto, das durch Fachvorträge und Diskussionen in Arbeitsgruppen vertieft wurde.
Eine ausführliche Dokumentation des Projekts, das durch zahlreiche Veranstaltungen begleitet wurde, finden Sie nachstehend zum Download.
Projektbericht „Brücken bauen“ (2015)
Zur Auftaktveranstaltung hatte Abayomi O. Bankole (ADV-Präsident), Initiator und „größer Brückenbauer in Hannover“, wie Bürgermeister Bernd Strauch im Grußwort formulierte, mit rund 100 Teilnehmern aus Norddeutschland gerechnet. Es kamen aber weit mehr, auch Gäste aus Bremen, Brandenburg, Köln und Mannheim konnten begrüßt werden. Doris Schröder-Köpf, Nieders. Landesbeauftragte für Migration und Flüchtlinge, lies es sich, trotz Grippebeeinträchtigung, nicht nehmen, die Tagung zu besuchen.
Neben vielen Gästen aus der Landes und Kommunalpolitik standen aber die Tagungsinhalte klar im Vordergrund. Ulli Kowalke, Verband Entwicklungspolitik Nieders. (VEN), der für die Kooperationspartner des ADV sprach, fasste die Ziele der Tagung kurz zusammen. Es gehe darum, die Erfahrungen von Migranten in der Entwicklungszusammenarbeit besser zu nutzen, die interkulturelle Zusammenarbeit zu stärken und sich gemeinsam besser zu vernetzen.
Das mit spannenden Themen gespickte Tagungsprogramm, wurde von Rahime Diallo (Stiftung Partnerschaft mit Afrika), Potsdam, eingeleitet, der über seine Erfahrungen in migrantischen und entwicklungspolitischen Organisationen berichtete. In Afrika würden rund 3.500 Sprachen gesprochen, die sich in den unterschiedlichsten Kulturen entwickelt hätten. Es gehe darum, sich besser zu vernetzen und die oft „unglaubliche Kompetenz“ der Afrikaner in Europa besser zu nutzen. Dabei spiele der Aufbau politischer Organisationen eine wichtige Rolle. Aber, so Diallo: „Brücken bauen ist gut – wichtiger ist aber, über die vorhandenen Brücken zu gehen!“ Dies gelte besonders für die jungen Afrikaner.
Dorea Pfafferrott, Bonn, machte auf die umfassenden Angebote der Servicestelle „Kommunen in der Einen Welt“ aufmerksam, die mit ihren rund 30 Mitarbeitern speziell im Bereich Qualifizierung und Beratung für migrantische Organisationen bereitstehe. Wie sich eine interkulturelle Öffnung in den Eine-Welt-Netzwerken organisieren lasse, machte Nadja Losse vom Entwicklungspolitischen Netzwerk Hessen (EPN), Frankfurt, deutlich. Erfolgreiche Arbeit setze konzeptionelle Grundlagen voraus. Ganz wichtig: Integration und Entwicklung immer zusammen denken, Lobbyarbeit nicht vernachlässigen und Transparenz auf allen Ebenen beweisen.
In der anschließenden lebhaften Diskussion, zeichneten sich bereits die Fragestellungen für die anschließenden fünf Arbeitskreise (Bildungsarbeit, Projekte in anderen Ländern, Teilhabemöglichkeiten, Flüchtlinge und Vernetzung und Professionalisierung) ab. Die Ergebnisse wurde anschließend im Forum präsentiert. Besonderer Gag: die Tagungsinhalte wurden von der Künstlerin Sophia Halamoda über die gesamte Tagung graphisch illustriert und in vier großen Bildern dokumentiert. Für Abayomi Bankole ein gelungener Abschluss der Fachtagung. Der Präsident des ADV dankte allen Helfern und Organisatoren und formulierte in seinem Schlusswort, einen wichtigen Grund, die migrantischen Vernetzungstrukturen im Informationszeitalter weiter auszubauen: Er kenne viele Jugendliche die Informatik studieren, sich aber nicht informieren über die Möglichkeiten, sich in die Gesellschaft einzubringen. „Das wollen wir ändern,“ so Bankole.